Psychotherapie ist Selbstentdeckung
Sehr viele Menschen in unserer Gesellschaft können von Psychotherapie profitieren. Niemand muss dafür "gestört" oder gar "verrückt" sein. Es reicht völlig, wenn jemand mit bestimmten Aspekten seines Lebens nicht so gut klar kommt, wie er das selber gerne möchte. Wenn beispielsweise Beziehungen immer wieder recht unbefriedigend verlaufen oder rasch enden oder wenn jemand im Beruf unzufrieden ist und das Gefühl hat, seine einzigartigen Fähigkeiten und Begabungen nicht gut einbringen zu können.
Psychotherapie brauchen daher nur wenige Menschen, von Psychotherapie profitieren können jedoch fast alle.
Allerdings gilt es zu wissen, was Psychotherapie ist und was sie nicht ist. Wer erwartet, dass der Therapeut seine Probleme löst, wird enttäuscht werden. In einer Psychotherapie geht es primär um eine intensive und tiefgründige Selbsterforschung, um das Kennenlernen all unserer Stärken und Schwächen sowie um das Aufdecken der Ursache von heutigen Verhaltensmustern. Am Ende sollen Sie sich selbst besser verstehen und mit allen Persönlichkeitsanteilen annehmen können. Dazu ist eine intensive Auseinandersetzung mit Ihren Gefühlen, Ihrem Körper und Ihren Gedanken nötig, die Ihnen niemand abnehmen kann.
Ein Therapeut ist dazu da, kluge Fragen zu stellen und Sie mit der Nase auf Zusammenhänge zu stoßen, an die Sie bisher nicht gedacht haben. Er wird Ihnen aber keine Rezepte liefern und auch keine Ratschläge geben. Sie sollen vielmehr Ihre Lösungen finden und nicht die von anderen übernehmen. Am Ende wird ein klareres und viel vollständigeres Verständnis Ihrer eigenen Persönlichkeit stehen, Sie werden mehr Möglichkeiten haben als zuvor und eigene Schattenanteile nicht mehr so häufig auf andere projizieren, sondern immer öfters die Frage stellen: Was ist mein Anteil an diesem Konflikt oder Problem?
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Inneren wird, wenn alles gut läuft, lebenslang weitergehen, aber Sie werden sehr bald schon keinen Therapeuten mehr dazu benötigen.